Kategorien
Aktuell

Dialog über die Feierhalle

Zu einem „Dialog über die Feierhalle“ hatten die AnwohnerInnen des Schörmelweges, des Alten Postweges und des Mergelberges gemeinsam mit dem Reitverein am Sonntagabend die im Sendenhorster Rat vertretenen Fraktionen eingeladen.


Während die B.f.A. und die SPD die Einladung gerne angenommen hatten, erschien die FDP offiziell nicht, sondern Anlieger Andreas Linnemann – unter anderem auch FDP-Ratskandidat – musste die liberale Stellung halten. Eine Meinungsäußerung gab es von ihm nicht.
Anders dagegen CDU-Ratskandidat Hermann Josef Tacke, der nicht im Namen seiner Partei – von der kein offizieller Vertreter anwesend war – reden wollte, sondern nur „ganz  persönlich“ zum Ausdruck brachte, „dass so eine Feierhalle hier nicht hingehört“. CDU-Bürgermeisterkandidat Markus Hartmann hatte sich wegen seinem Hochzeitstag entschuldigt.
Christiane Seitz-Dahlkamp (SPD) eröffnete das Gespräch mit dem Hinweis, dass eine Lösung für die verfahrene Situation um die Feierhalle am Mergelberg „nur über einen konstruktiven Dialog zu finden“ sei. Die Möglichkeiten einer juristischen Entwirrung liege nach ihrer Ansicht bei einem Prozent. Trotzdem habe man in der Sitzung des Stadtentwicklungausschusse für den Antrag der B.f.A. gestimmt, die Möglichkeiten einer Veränderungssperre zu prüfen.


B.f.A.-Fraktionssprecher Hans Ulrich Menke machte noch einmal klar, dass es die Zustimmung der Verwaltung zu dieser Feierhalle nicht „ohne das gemeindliche Einvernehmen hätte geben dürfen“. Hans Ulrich Menke: „Wer immer auch den Investor auf dieses Grundstück gestoßen hat, fest steht, hier darf keine Feierhalle gebaut werden!“ Nun sei es an der Zeit, Alternativflächen zu suchen, um ein anderes Areal zu finden, dass man dem Investor mit gutem Gewissen für eine Feierhalle anbieten könne. Dafür werde sich die B.f.A. weiterhin stark machen und in allen Gremien einsetzen.
Bedenken des Reitvereins, der sich nicht nur gegen die Feierhalle, sondern auch gegen eine mögliche Umsiedlung der Feuerwehr auf eine Fläche „neben Erdnuss-Druck“ wehrt, kann Hans Ulrich Menke teilen: „Allein schon um die vorgeschriebenen Rettungszeiten einzuhalten, halte ich diesen Standort für höchst bedenklich.“ Bei einer Reaktivierung der WLE – möglicherweise bis Lippstadt – sei die Schranke auch mal geschlossen. Dann sei der größte Teil der Stadt „rettungtechnisch“ vorübergehend abgeschnitten.


Dem stimmte die von der SPD unterstützte unabhängige Bürgermeister-Kandidatin Katrin Reuscher zu. All diese Dinge – Veränderungen im Gewerbegebiet, wachsende Wohngebiete, die Umsiedlung der Feuerwehr, die Reaktivierung der WLE, der mögliche Bau einer Bürgerhalle, der Standort dieser Feierhalle – könnten erst im Detail gedacht werden, wenn in enger Abstimmung mit den Bürgerinnen und Bürgern über die weitere Entwicklung der Kommune nachgedacht worden sei. „Und das nennt man Stadtplanung“, so Katrin Reuscher. Was hier am Mergelberg passieren sollte, sei aus ihrer Sicht nicht hinnehmbar. Sie habe aber mit dem Investor gesprochen, der ebenfalls unglücklich über die Situation sei: „Herr Kirsch ist ein zugänglicher Mann, mit dem man gut in einem Boot sitzen kann.“
Das hofft auch Michael Gödecke, der im Namen der AnwohnerInnen und Anwohner unterstrich, dass auch sie „als Betroffene und nicht als Feierhallenverhinderer“ ein Gespräch mit dem Investor wünschten, um auszuloten, ob man nicht doch eine gemeinsame Lösung finden kann, die alle Seiten befriedigt.

Fotos + Text: Volker Dörken